Reden wir über Geld. Du hast 10 Euro in der Tasche und einen Tag Zeit um möglichst viel von Manila auf den Philippinen zu erkunden, geht das?
Klar geht das!
Manila als Reiseziel?
„Mach einen großen Bogen um Manila!“. So oder so ähnlich reden viele Reisende über die Hauptstadt der Philippinen. Wenn Du unbedingt sofort und gleich Strandurlaub machen willst, dann halte Dich ruhig an den Ratschlag.
Wenn Du aber die Philippinen kennenlernen willst, dann führt an Manila kein Weg vorbei. Neben einem Schnellkurs in Philie-Kultur, Essen und Verkehr bietet Manila einige sehr sehenswerte Ecken und einen einwandfreien öffentlichen Nahverkehr per Metro.
Manila ist außerdem das Gateway zur philippinischen Hauptinsel Luzon. Von hier fahren Busse nach Taal, Tagaytay und Mayon im Süden und nach Vigan, Baguie und Banaue im Norden, uvm. In einem anderen Artikel habe ich 6 sehenswerte Ziele auf Luzon vorgestellt.
4,10 EUR Übernachtung
Backpacker-Unterkünfte auf den Philippinen sind überraschend teuer, meistens doppelt so teuer wie sonst in Südostasien und das bei niedrigeren Standards. Eine angenehme Ausnahme beim Preis aber nicht bei den niedrigen Standards ist das Townhouse Hostel in Manila, das älteste Guesthouse der Stadt (1986). Das Townhouse wurde gerade renoviert mit dem Ausbau einer Rooftop-Terrasse, die jetzt fertig sein sollte. Das Townhouse hat eine eigene Küche und kühles Bier zu Backpacker-Preisen.
Die Lage ist super, sehr nah am Flughafen und nur 15 Minuten zu Fuß von der nächsten Skytrain Haltestelle Baclaran. Nachts wirkt die Gegend um das Hostel dank dem Baclaran Markt sicherer und interessanter als die klassische Backpacker-Ecke um den Remedios-Circle in Malate. Wenn du unbedingt in Malate übernachten willst, empfiehlt Budgetpacker Kent von Dromomaniac die Pension Natividad, ist aber gleich doppelt so teuer dort.
(200 PHP Dormbett im Townhouse)
1,53 EUR Frühstück
Im Townhouse gibt es alle möglichen Arten von Frühstück. Ich rate normalerweise davon ab in einem Hostel zu frühstücken, aber Streetfood auf den Philippinen ist nicht so der Hit und für Filterkaffee müsstest Du sowieso in eine Fast Food Kette wie Jollibee oder in einen 7-Eleven. Da kannst Du auch gleich im Hostel essen.
Wenn Dir Kaffee egal ist und Du unbedingt Streetfood essen willst, laufe einfach Richtung LRT Skytrain Station. Auf dem Baclaran-Markt oder spätestens an der LRT Haltestelle findest Du ein Philipino Frühstück für den halben Preis verglichen mit dem Hostel.
(75 PHP Standard Frühstück oder Omelett plus Filterkaffee)
Metro zum Rizal Park
Vom Hostel sind es rund 15-20 Minuten zu Fuß zur nächsten LRT Skytrain Haltestelle. Die Zeit merkst Du aber gar nicht, weil Du den halben Weg durch einen typischen Philippino-Markt läufst: Chaotisch, schmutzig, laut, das ist der tolle Baclaran Markt., ein echter asiatischer Markt. Es ist hier zwar alles supergünstig, aber auf dem Divisoria Markt am Ende des Tages wird’s noch günstiger.
Nach diesem Philippinen Kickstart, musst Du am Baclaran Terminal Deinen Daypack durchsuchen lassen und steigst dann in den Manila Skytrain auf der gelben Linie (LRT). Ein Ticket bis zur Haltestelle United Nations (7. Stopp) kostet 15 Pesos.
(15 PHP Ticket Baclaran bis United Nations)
Rizal Park
Der Rizal Park ist der abendliche Hangout Spot für Philippinos. Auch vormittags ist der Park einen Besuch wert. Schlendere einmal quer durch den Park und schau Dir das Museum, den japanischen und den chinesischen Garten an und so viele Statuen und merkwürdige Skulpturen, wie Du magst.
Intramuros Altstadt
Gleich neben dem Rizal Park ist Intramuros, die kolonial spanische Altstadt mit einer Stadtmauer rings herum. Es macht Spass über die Kopfsteinpflaster zu laufen, die beiden großen Kirchen zu besuchen und einen kurzen Abschnitt auf der Stadtmauer zu laufen. Touristischer wird es nicht in Manila.
0,51 Softdrink
Hol Dir einen einen Softdrink oder Snack im 7-Eleven an der Kathedrale. Hier gibt’s erstaunlicherweise ein öffentliches Klo. Mach am besten Gebrauch von der Gelegenheit ;)
(25 PHP Softdrink oder Snack)
0,30 EUR Jeepney zum Divisoria Markt
Nach dem Santiago Fort reicht es erstmal mit Intramuros. Laufe am Fluss entlang bis Du das Pasig Flussboot siehst. Wenn Du besonders lustig gelaunt bist, dann nimm das Boot für eine Haltestelle von Intramuros nach Escolta auf die andere Seite vom Fluss (30 PHP). Oder Du nimmst einfach die Brücke ;)
An der Escolta Flussboot Haltestelle halten regelmäßig Jeepneys mit der Aufschrift „Divisoria“. Lach nicht, eine Fahrt mit einem Jeepney ist eine wesentliche Erfahrung auf den Philippinen, also bringen wir es hinter uns. Sag, dass Du am Divisoria Market „M. Recto Avenue“ aussteigen willst. Auf den Philippinen spricht fast immer jemand Englisch.
(15 PHP Jeepney zum Divisoria Markt)
Divisoria Markt
Der Divisoria Markt ist der größte Markt auf den Philippinen und eine Augenweide. Wenn Dich der Baclaran Markt schon beeindruckt hat, dann fällst du jetzt vom Hocker. Es ist eine eigene Welt und wenn Du ein Marktliebhaber bist, kannst Du hier viele Stunden verbringen. Es gibt sogar einen Nachtmarkt von 21:00 bis 24:00 Uhr.
Der Markt ist ungefähr so groß und ähnlich aufgebaut, wie der in Lima Chinatown, also wirklich riesig und sehr belebt. Ich bin ein extremer Marktliebhaber und bin absolut begeistert vom Divisoria Markt in Manila. Und doch ist er wahrscheinlich nicht einmal halb so groß wie der größte Markt der Welt in Bolivien. Eine coole Übersicht über den Markt findest Du hier.
Nimm keine Wertsachen mit und trage Deinen Rucksack am Bauch.
1,04 Mittagessen
Auf einem asiatischen Markt gibt es natürlich viel zu essen. Philipino Streetfood ist vom Geschmack und der Vielfalt eher mit Indonesien vergleichbar, als mit Thailand, aber es ist besser als sein Ruf.
Eine kleine Einführung zu Pinoy Streetfood gibt es hier und hier
Wenn Dir philippinisches Street Food (noch) nicht geheuer ist, gibt es in jeder Shopping Mall auf dem Divisoria einen Food Court. Die Preise dort sind nur ein wenig höher, als auf der Strasse.
(50 PHP Mittagessen)
Manila Chinatown
Kaum hast Du den Divisoria Markt verlassen, schon stehst Du vor der St. Lorenzo Kirche am Eingang der Ongping Strasse, Manilas Chinatown. Es ist das älteste Chinatown der Welt. Mal ehrlich, so schaut es auch aus. Trotzdem ein schöner Spaziergang auf dem Weg zurück zur nächsten Metrostation Carriedo. Wenn Du von katholischen Kirchen noch nicht genug hast kannst Du ab Carriedo noch einen kurzen Abstecher zur berühmten Quiapo Kirche machen.
0,42 EUR Metro zurück nach Baclaran
Mit dem Skytrain fährst Du zurück auf der gelben Linie LRT bis zur Endstation Baclaran. Von dort sind es wieder 15-20 Minuten zurück zum Townhouse Hostel.
(20 PHP)
1,04 EUR Abendessen
Im Townhouse Hostel gibt es zum Abendessen Philippino Reis- und Nudelgerichte ab 50 Pesos. Für das vielgelobte Curry und andere internationale Gerichte müsstest Du doppelt so tief in die Tasche greifen.
(50 PHP Reis- oder Nudelgericht)
1,04 EUR Zwei Bier auf der Dachterrasse
Die Dachterrasse des Townhouse ist hoffentlich mittlerweile fertig, so dass Du den Tag gechillt bei einem kühlen San Miguel ausklingen lassen kannst. Und dann noch einem, weil’s so günstig ist und weil Du längst mit anderen Backpackern ins Gespräch gekommen bist.
(25 PHP, 0,52 EUR pro Bier)
Gesamtausgaben 500 philippinische Pesos oder 10,24 EUR zum aktuellen Wechselkurs von 48,81 PHP.
Hinweis
Bei allen anderen 10 Euro Guides hatte ich mindestens 1-2 Wochen Aufenthalt. In Manila war ich leider nur 3 Tage. Es gibt diesmal also keine Geheimtipps. Ich fände es trotzdem schade, wenn Du Manila links liegen lässt, die Stadt ist einen Besuch wert.
Kennst Du noch weitere Manila Tipps?
Weitere 10 Euro Städte wie Bangkok, Mumbai oder La Paz findest Du in der 10 Euro Kategorie.
Die Reisekamera für meine Fotos ist eine Canon Profikompakte*
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Pingback: Manila Hotels: Von Budget bis Luxus PETERSTRAVEL
M
14 Juli 2018Ich versteh deine Rechnung im Vergleich zu Thailand etc. nicht – auf den Philippinen ist meist alles wesentlich günstiger, von Fahrt über Unterbringung über Essen etc. – und von Langeweile kann man auch nicht reden, wenn man nicht ständig den gleichen fritierten Fraß probiert.
Wenn man sich in Downtown Manila, an den Tourismusbrennpunkten dort, oder z.B. in Boracay befindet mag das zwar stimmen, ansonsten sicher nicht.
Ebenso, wenn man Jeepney und das philippinische Uber nutzt statt Taxis die immer noch gerne tricksen.
Vor allem, ich hab nirgendswo in Asien so nette Menschen kennengelernt.
In Thailand ist man trotz vordergründiger Freundlichkeit immer der Farang und nur nett weil man was kauft und Geld hat, in Indien gehts oft zu aufdringlich zu, etc. – auf den Philippinen hab ich das Gefühl das es einfach ehrlich zu geht.
Florian Blümm
14 Juli 2018Das mit den netten Menschen stimmt, vor allem fällt die übliche Sprachbarriere weg – übrigens ähnlich wie in Malaysia.
Aber hilf mir doch mal bitte mit philippinischem Essen auf die Sprünge. Für mich ist das Asado in x Varianten und schlechte Burger und Jollybee. Highlight war ein Empanada in Vigan.
Die Unterkünfte waren auf unserer Route durch Luzon halt mindestens doppelt so teuer wie in Thailand oder Vietnam. Also die üblichen 6 Euro Doppelzimmer haben wir absolut vergebens gesucht. Das fing wenn überhaupt beim doppelten Preis an und die Qualität war so mies wie ich es nicht mal in Indien gesehen habe.
Das mit der vordergründigen Freundlichkeit in Thailand habe ich schon oft gehört. Aber das ist doch nur in den Tourigebieten so, oder?
Pingback: Der größte Markt der Welt ist in ...?
Mathias von UNDERWAYGS
30 März 2015Toller Artikel, Florian! Echt unglaublich, dass man für 10 Euro so viel geboten bekommt :-)
Viele Grüße
Mathias
Vince
29 März 2015Hope you enjoyed your stay in the Philippines!