Jeden Tag im Sattel, die 10.000 km Fahrradreise in Asien

Darf ich euch Marcel vorstellen, meinen Reisekumpel in den letzten 2 bis 4 Monaten.

[Ich] rolle den 2. Tag so vor mich hin, da sehe ich Florian an einem [Bus] Rastplatz sitzen. Eine schöne Szene. Ich fahre vorbei und rufe „Hallo“ und er auch zurueck.

Als wären wir in Deutschland in einem Dorf und einer sitzt in der Kneipe und der andere radelt eben mit dem Fahrrad vorbei. Wir sind aber mitten in Asien.

(Marcel, der Reiseradler)

Marcel reist mit dem Fahrrad durch Asien. Er strampelt Tag für Tag in der Hitze durchs Hinterland, während ich mich mit Bus und Bahn kutschieren lasse.

Reiseradler Marcel
Ich kann viele Reisefahrradfahrer nicht ausstehen. Wer mit dem Fahrrad reist, glaubt oft der Welt etwas beweisen zu müssen. Das bedeutet monologartige Unterhaltungen über nur ein Thema…

Das Fahrradfahren ist immer gleich und darüber gibt es nicht zu berichten.

(Marcel, der Reiseradler)

Nicht so Marcel. Er ruht grundsätzlich in sich und will, wenn überhaupt, höchstens sich selbst etwas beweisen. Er mag lieber als Mensch gesehen werden, nicht als Radfahrer. Seine sportliche Leistung ist ihm sogar regelrecht peinlich.

Marcel in Südostasien
Er kann seine sportliche Leistung zwar herunterspielen, aber sie ist unleugbar. Seit ein paar Tagen kann man ihm gratulieren zu magischen geradelten 10.000 Kilometern auf seiner Asienreise.

Es geht 10km hoch und dann auch wieder 10km runter. Danach beginnt das Spiel von vorn.

(Marcel, der Reiseradler)

Im Himalaya ist er über 5000er Pässe gefahren und in Malaysia durch den Wintermonsun. Die Bergstrassen im Norden von Thailand und Laos sieht er vor allem als willkommene Abwechslung zur Tiefebene.

Fahrradfahren in Kambodscha
Mehr als das Kilometerfressen bewundere ich Marcels meditative Kontemplation auf dem Rad. Er sitzt jeden Tag stundenlang im Sattel. Trotz absolutem Reizmangel leingweilt er sich nicht besonders.

Auf der Strecke ist, ich glaube, nichts passiert. Ich vergesse aber mittlerweile sehr viel und die Tage fliessen ineinander.

(Marcel, der Reiseradler)

Abends kehrt er in irgendeinem Weiler im Homestay ein, wo niemand englisch spricht. Er sitzt mit der Familie beim Abendessen und liest dann ein Buch vorm Schlafengehen.

Auch bei 3 Hütten am Berg gibt es manchmal einen Homestay.

(Marcel, der Reiseradler)

Verdiente Hängematten Pause
Das klingt auch nach einer kostengünstigen Reise, aber nicht so sehr wie man glaubt. Übernachtungs- und Verpflegungskosten in Städten sind günstig, aber auf dem Land zahlt man als Ausländer oft Monopolpreise.

Beim Mittag bin ich wieder mal so richtig abgezogen worden.
[…]
Die Preislotterie nervt voll!

(Marcel, der Reiseradler)

Marcels Fahrrad ist eine uralte Rostgurke, mit heruntergefahrenen Antriebskomponenten und kaputter Federgabel. Es wird ihn hoffentlich noch bis China bringen, dem voraussichtlichen Ziel seiner Reise.

Uralte Rostgurke
Wir haben uns letztes Jahr in Kolkata getroffen. Er radelte in der Mittagshitze mit ausgebeulten Packtaschen ins Touristenghetto. Ich dachte, das kann doch nur ein Deutscher sein und so war es auch.

Die Reisekamera für meine Fotos ist eine Canon Profikompakte*

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Marcel war damals gerade 3 Monate quer durch Indien geradelt, von einem Meer zum anderen. Er suchte nach neuen Strassen und fand sie in Malaysia und Singapur – durch Thailand, Laos und Kambodscha nach Vietnam.

Der Reisende ist noch nicht am Ziel

(Marcel, der Reiseradler)

Meine Reisegeschwindigkeit in Thailand war langsamer, als jedes Fahrrad. Wir haben uns deswegen schon in 4 Ländern wiedergesehen. Leider musste ich seit Kambodscha einen Zahn zulegen und Marcel Lebewohl sagen – für dieses Mal.

All You Can Eat Restaurants gehen pleite, wenn Marcel kommt
Wiederholte Begegnungen, wie die mit Marcel sind üblich auf dem Banana Pancake Trail. Man trifft sich immer 2, 3, X mal. Mit Marcel war das manchmal geplant und immer ein Vergnügen.

Zusammen waren wir

  • Schiffsüberfahrt suchen in Kolkata
  • Bergsteigen in Darjeeling
  • angewidert von einer 2 Euter Kuh in Siliguri
  • Käsekuchen essen in Bangkok
  • zur Hintertür reinschleichen beim Muay Thai in Chiang Mai
  • Offroad Mofa fahren auf der Pai Loop
  • Lokale Märkte leer fressen in Pakse
  • Inselhoppen auf den 4000 Inseln
  • Fahrradfahren in Siem Reap

Das ein oder andere Beer Lao, Chang, Kingfisher und Angkor haben wir auch getrunken.

Mehr von Marcel in seinem Blog Jimy across the world.

auf ein Bier über den Dächern von Bangkok

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Fernweh ist wie Hunger.
    Da hilft nur Essen! (-;

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