Mongolische Steppentour: Roadtrip ohne Roads

„Nein, nein! Ihr müsst nicht aussteigen!“

sagt unsere mongolische Tourleiterin.

„Es ist alles unter Kontrolle“.

5 Minuten später versinken wir im mongolischen Schlamm und versuchen unseren russischen Minibus zurück auf die "Strasse" zu schieben.

Russischer Minibus in mongolischem Schlamm
Russischer Minibus in mongolischem Schlamm
Anfangs haben wir uns noch gewundert, warum unser robustes Fahrzeug innen gepolstert ist. Kaum verlassen wir das Zentrum der Hauptstadt Ulaanbaatar, wissen wir es. Die dreispurige, geteerte Hauptstraße wird zur schmalen, wackeligen Piste.

Wir lernen unsere Mitreisenden kennen, durch intensiven Körperkontakt auf der Rückbank unseres schwankenden Busses. Außer Greg und mir wollen 3 Franzosen und 1 Engländerin die mongolische Steppe sehen.

Mongolische Steppe
360km entfernt von Ulanbaataar liegt unser Ziel, das sagenhafte Orkhon Tal. Wie lange unsere Fahrt dorthin dauert, darüber spricht man in der Mongolei nicht.

Bei einem mongolischen Roadtrip muss man sich die Roads nämlich hinzudenken. Strassen gibt es nirgendwo oder überall. Je nachdem, ob man uns fragt oder unseren Fahrer.

Das Ziel: Orkhon Wasserfall
Freundliche Nomaden gibt es allerdings überall. Sie nehmen uns gerne eine Nacht in eine ihrer Jurten auf. Stolz bieten sie uns all ihre Milchprodukte an, egal ob flüssig, schwabbelig oder härter als Stein.

Mongolen auf dem Land sagen selten „Danke“. Gastfreundschaft und gegenseitige Hilfe sind einfach selbstverständlich. Kein Wunder: Wer glaubt Sibirien sei spärlich besiedelt, sollte einmal in das Land von Dschingis Khan schauen.

Milchtee und Milchzeug
Wenn wir besonderes "Glück" haben, bekommen wir eine Schüssel Airag angeboten. Das traditionelle Nationalgetränk der Mongolen besteht aus vergorener Stutenmilch und schmeckt genau so.

Die Reisekamera für meine Fotos ist eine Canon Profikompakte*

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Die mongolische Gastfreundschaft nehmen wir gerne an. Für 360km brauchen wir natürlich mehr als einen Tag.

Pferde in der mongolischen Steppe
Hier sind Pferde daheim
In der Mongolei soll man unbedingt Pferde reiten, also haben wir das eingeplant… …für die nächsten 3 Tage. Nach 3 Minuten Einführung ins Reiten, erkunden wir blutigen Anfänger die Mongolei hoch zu Roß.

Nach 3 Stunden im Sattel, haben wir eigentlich genug von Pferden, aber Plan ist Plan. Nach 3 Tagen zu Pferde ist unser Reittier unser bester Freund und unser Hintern unser schlimmster Feind.

Kamele in der mongolischen Wüste
Kamelparkplatz
Nach tagelangem Reiten, laufen wir alle etwas breitbeiniger und stehen lieber, als zu sitzen. Leider haben wir als Nächstes einen Kamelritt durch die Dünen der Semi Gobi geplant. Unser braungebrannter Kamelführer steckt sich seine Camel Zigarette an, instruiert uns kurz und los gehts.

Nach 2 Minuten zwischen 2 Höckern haben wir eigentlich genug von Kamelen, aber Plan ist Plan. Nach 2 Stunden sind wir endlich zurück an der Jurte.

Der Airag schmeckt jetzt besser.

Gruppenfoto in der Wüste Gobi
Schön wars

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Der Orkhon-Wasserfall ist auf der Karte ja wirklich einmal um die Ecke von Ulaanbaatar. Macht man sich selbst auf den Weg dauert es dann länger als gedacht.

    Ein kleines Update habe ich. Falls ihr eine Mongoleireise plant, dann könnt ihr euch nun auf deutlich bessere Straßen einstellen. Jetzt in 2019 sind die meisten größeren Straßen geteert. Das erste Mal war ich 2009 in der Mongolei unterwegs und damals gab es nur wenige geteerte Straßen und die Fahrer sind praktisch alle irgendwie über die Steppe gefahren. Mittlerweile hat sich dies gebessert – was auch der Umwelt nutzt.

  2. Haha, ein herrlicher Bericht! War letztes Jahr auch eine Woche in der Mongolei unterwegs und meinem Freund hatte den Horrortrip seines Lebens auf unserem 1-stündigen Kameltrip in der Wüste Gobi. Drei Tage auf dem Pferderücken als blutiger Anfänger? Sehr mutig! Das machst Du wahrscheinlich auch nicht mehr, oder? Auf jeden Fall ist ein super Artikelbei rausgekommen. Und die Schmerzen vergisst man ja zum Glück hinterher! ;)

    1. Du hast Recht, seitdem habe ich Pferde gemieden ;)
      Kamele sind aber echt noch schlimmer, aber wenn man halt mal in der Gobi ist…

  3. Kuhmilch in die Sonne ? BÄÄÄHHHHH
    Mag gar nicht wissen was da bei rum kommt.
    sogar Schimmel evtl. … Schauder …

    Man braucht wirklich geeeignete Bakterien bzw. Hefe Kulturen.
    Wissen ist Macht.
    Vermutung ist Unwissen.

    Und komme er mir ja nicht mit das wäre doch egal, trinken kann mans bei dem Wassergehalt dann doch …

    Vergiften … meine Fresse … pass ja auf bei selbstgebrannten Schnäpsen, nicht das du dir ne Methanol Blindheit holst !

  4. Stell einfach ne Flasche Kuhmilch für ein paar Tage in die Sonne (-;

    Also Airag ist echt eklig. Vermutlich vergleichbar mit Bier am Anfang.
    Aber Bier hat wenigstens 5% Alkohol (außgenommen die dünne Brühe in China).
    Manche Mongolen trinken 10 Liter Airag und mehr, um sich zu betrinken (Alkoholgehalt 1-2%)

    Der mongolische Milchtee ist wiederum echt super.

  5. PS: Oha, edles Gesöff: 20€ der Liter fermentierte Stutenmilch in Deutschland !
    Ob das mit dem Original vergleichbar wäre :)?

  6. That´s one of the best „3…2…1…jump!“ pics i´ve ever seen ;)
    You surely got widelegged as one can see now, hihi.

    And i got really curious about Airag (=Kumis) so i stole this little link from wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Kumis
    Gonna put that on „my todo list before i die“.

  7. Des is mal ein Bericht! Schön wars!

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