Reiseblogger-Einnahmen & Nomaden-Ausgaben in 2014 & 2013

Was verdient eigentlich ein „normaler“ Reiseblogger? Und was kostet ein Leben als digitaler Nomade? Ein Jahresrückblick auf meine Einnahmen und Ausgaben 2014 im Vergleich zu 2013.

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Hampi

Einnahmen und Ausgaben 2014

Im Jahr 2014 habe ich mit meinem Reiseblog 1.301 Euro verdient, dazu 480 Euro durch Stockfotos und 283 Euro durch Freelancing. Insgesamt sind das 2.049 Euro an Einkommen.

2.049 Euro sind immerhin mehr als das Jahresgehalt eines Hotel Portiers in Thailand, aber weniger als ein Postbote in Thailand im Jahr verdient. Das Blöde ist, ich gebe mehr als 4 Mal so viel Geld aus, wie ein normaler Thai.

Meine Ausgaben lagen 2014 bei 7.789 Euro, davon 3.317 Euro für essentielle Kosten, 2.259 Euro für Reise-Kosten und 2.213 Euro für Luxus-Ausgaben. Eine genauere Aufschlüsselung steht am Ende dieses Artikels.

Im Jahr 2014 konnte ich meine Kosten also nur zu etwa 26% decken. Das ist ein starker Einbruch im Vergleich zum Vorjahr. 2013 waren es 7.731 Euro Ausgaben und 5.550 Euro Einnahmen, also 72% Kostendeckung.

Der große Unterschied war, dass im Vorjahr 2013 fast alle meine Einnahmen aus selbstständiger Arbeit als Freelancer kamen. 2014 wollte ich dagegen auf das Freelancen weitgehend verzichten.

Ich habe keine verlässlichen Zahlen, aber ich schätze dass ich in beiden Jahren ungefähr gleich viel gearbeitet habe: im Schnitt zwischen 20 und 30 Wochenstunden.

1.301 Euro im Jahr sind vergleichsweise wenig Einnahmen, glaube ich zumindest. Zum Vergleich einige andere deutsche Reiseblogger:

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Freelancing als Sackgasse

Passives Einkommen statt Freelancing

Das flocblog ist seit 2010 ein Reiseblog. 2014 war das erste Jahr, in dem ich mit dem Blog Geld verdienen wollte. Ich habe also die Zeit, die ich vorher für selbstständige Arbeit als Freelancer aufgewendet habe, in mein Blog gesteckt.

Hätte ich stattdessen weiter auf Freelancing gesetzt, dann hätte ich 2014 meine Kosten durch sicher schon mehr als decken können, indem ich meine Preise erhöht hätte. Ich empfand das Freelancing aber als Sackgasse und wollte nicht länger für andere arbeiten. Bis auf wenige Folgeaufträge, habe ich 2014 mit dem Freelancen aufgehört.

Ich wusste vorher, dass mein Einkommen durch diese Entscheidung einbrechen würde. Mich hat trotzdem überrascht, wie wenig Geld sich mit meinem Reiseblog verdienen lässt. Selbst 1 Jahr später, im Januar 2015 decke ich mit 307 Euro Einnahmen meine relativ geringen Ausgaben noch nicht einmal zur Hälfte.

Ich habe mich wahrscheinlich an den für mich falschen Vorbildern orientiert. Ich werde nie der Mensch sein, der Monate oder gar Jahre lang 60-80 Wochenstunden vor dem Rechner sitzt, um an Projekten zu arbeiten.

Andererseits: Gibt es überhaupt im Reiseblogger-Bereich Vorbilder, die keine Workaholics sind?

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Schlauer Spruch aus Thailand

Entwicklung des flocblog

Die zusätzliche Zeit für das flocblog habe ich vor allem in gut recherchierte Grundlagenartikel und in Gastbeiträge auf anderen Blogs zur Lesergewinnung gesteckt. Auch über verschiedene andere Wege habe ich versucht Leser zu gewinnen. Alle Maßnahmen stammen aus dem sehr empfehlenswerten Buch Beruf: Reiseblogger von Patrick Hundt.

Meine Beiträge wurden 2014 deutlich länger im Vergleich zum Vorjahr und auch die Art der Berichterstattung änderte sich grundlegend in Richtung Ratgeber. Aufgrund des höheren Aufwands fiel die Anzahl der wöchentlichen Beiträge von 2,3 in 2012-2013 auf 1,2 in 2014.

2010-2013 war das flocblog noch ein persönliches Reiseblog, also ein Tagebuch. Heute ist es im eigentlichen Sinn kein Reiseblog mehr, sondern irgendeine Mischform. Das ist ganz normal. Fast kein erfolgreiches Blog ist ein Blog im eigentlichen Sinn von Web-log (Web-Tagebuch).

Die Anzahl der Facebook Follower hat sich seit Januar 2014 versechsfacht (1.222 Fans im Januar 2015) und der Traffic verdreifacht (10.117 monatliche Besucher im Januar 2015). Die „Flaschenpost“, meinen 7 Monate alten monatlichen Newsletter, lesen bald 400 Abonnenten.

Nochmal zur Erinnerung, meine Arbeitszeit lag im Schnitt bei etwa 20-30 Wochenstunden. Ich bin kein Workaholic und das Blog betrachte ich als Nebenjob, neben dem Backpacken. Die Welt zu sehen ist kein Urlaub sondern kostet viel Zeit und Nerven. ;)

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Goldener Tempel in Amritsar

Arbeitszeit und Reisezeit

20-30 Wochenstunden sind der Schnitt, aber meine Arbeitszeit war 2014 sehr ungleich verteilt. In etwa 6 Monaten Reisemodus kam ich zu fast gar nichts. Im Vorjahr 2013 waren es sogar 8 Monate im Reisemodus, in denen ich zu fast gar nichts kam.

An sehr stimulierenden Reisezielen wie Indien, Sri Lanka und Java oder bei sehr häufigen Ortswechseln fehlen mir Zeit, Nerven und oft auch eine gute Internet-Verbindung zum Arbeiten, außer für das allernötigste Update im Blog.

Das ist überhaupt kein Grund zur Beschwerde. Genau diese 6 Monate Reisemodus machen für mich das Jahr 2014 im Rückblick aus. Wenn ich an 2014 denke, dann denke ich an Shravanabelagola und Srinagar in Indien, an Galle und Haputale in Sri Lanka und an Borobudur und Candi Sukuh in Java. 2 Tage im goldenen Tempel in Amritsar wirken im Rückblick wie 2 Wochen.

Ich denke nicht an den Februar, als wir uns in Bangkok eine Wohnung gemietet und gearbeitet haben. Ich denke nicht an die 3 Monate Semi-Sesshaftigkeit in den USA. An diese Zeit habe ich fast keine Erinnerungen, weil kaum etwas Bemerkenswertes passiert ist. Das ist schade, denn die Zeit ist wenn man so will verloren gegangen.

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Schlauer Spruch aus Sri Lanka

Oddball Effekt und Prioritäten

Das nennt sich Oddball Effekt oder Zeitdilation . Wenn viel Außergewöhnliches passiert, dann sammelst Du viele Erinnerungen. Wenn alles wie immer ist, sammelst Du wenige Erinnerungen. Wenn Du zu viel Routine in Dein Leben lässt, dann geht diese Zeit im Rückblick einfach verloren.

Deswegen reise ich so gerne. Reisen ist eine der einfachsten Methoden um immer wieder Neues zu erleben. Natürlich gibt es viele andere Möglichkeiten, von Tango tanzen lernen bis zu einer neuen beruflichen Herausforderung. Aber Reisen ist finde ich die sicherste Methode um sich selbst wachzurütteln. Ein Kulturschock in einem fremden Land lässt sich gar nicht vermeiden und das ist Sinn der Sache.

Klar will ich auf lange Sicht meine Kosten decken und auch noch etwas übrig haben. Aber ich will dabei nicht mehr Zeit verlieren, als absolut notwendig. Freiheit ist die Gelegenheit nein sagen zu können. Ich fühle mich am freiesten, wenn ich zur Routine nein sagen kann, weil die meine Erinnerungen stiehlt.

Wie siehst Du das, besser Routine oder besser Erlebnisse?

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Normale Strassenszene in Indien, Schock für mich

Wie verdient man mit einem Reiseblog Geld?

Ich will Dich als Leser nicht verarschen. Das heißt ich verkaufe weder Links, noch schalte ich Werbung. Ganz sicher wirst Du hier nie einen Sponsored Posts oder sogenanntes Native Advertisement finden. Ich will selbst als Blogleser nicht für dumm verkauft werden, deswegen verkaufe ich Dich auch nicht für dumm.

Auch Unterkünfte gegen ein Review finde ich nicht mehr in Ordnung. Das habe ich vor 2 Jahren im Aventura Project gemacht, weil Chile so teuer war. Im flocblog wollte ich das damals schon lieber nicht haben.

Pressereisen unter den richtigen Bedingungen finde ich in Ordnung. Leider bringt mir eine bezahlte Reise kaum monetäre Vorteile, weil meine Ausgaben als Budgetpacker so niedrig sind. Noch dazu finde ich es super stressig wie auf einem indischen Basar um Konditionen zu feilschen. Ich mache die Reise lieber auf eigene Faust und bin absolut unabhängig bei meiner Berichterstattung.

Natürlich bieten Pressereisen nicht nur monetäre Vorteile. Auf meiner Pressereise mit Shanti Travel habe ich erlebt, dass eine organisierte Tour in Indien um Welten anders ist als ein Backpacking Trip. Meine Freundin war zum ersten Mal in Indien und da hat eine organisierte Tour eine viel weichere Landung im Land der Extreme ermöglicht.

Aber obwohl Shanti Travel ein cooler Haufen sind und wir eine kleine Gruppe mit einem sehr coolen Guide waren, waren 2 Wochen echt unser Limit für eine geführte Tour. Wir reisen auf Dauer lieber flexibel und auf eigene Faust. So lernen wir auch ein Land besser kennen, mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt.

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Wie verdiene ich mit dem flocblog Geld?

Ein gangbarer Weg zwischen Geld verdienen und Respekt vor Dir als Leser sind für mich Affiliate Programme. Ich habe nach und nach Affiliate Programme hinzugenommen, darunter:

Im Dezember habe ich 4 Bildkalender mit Reisebildern angefertigt. Die Verkäufe brachten 113 Euro. Die Kalender kann ich nächstes Jahr mit neuem Kalendarium wieder verwenden und werde dann etwas früher damit anfangen.

Käsekuchen Spenden zur Unterstützung meiner wissenschaftlichen Käsekuchen-Untersuchungen in aller Welt machten im Jahr 2014 insgesamt 290 Euro aus. Vielen Dank, liebe Käsekuchen Spender.

Kennst Du noch weitere Monetarisierungs-Methoden, für die ich nicht meine Seele verkaufen muss?

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Blick in die Zukunft

Ausblick 2015

In Zukunft werden im flocblog noch 2 weitere Affiliate Programmme dazu kommen: Übernachtungen und Auslands-Krankenversicherungen. Außerdem könnte ich mir ein regelmäßiges Sponsorship, wie beim Weltenbummlermag vorstellen, aber das muss ich mir noch überlegen.

Für Blog-Inhalte im Jahr 2015 habe ich viele neue Ideen, die ich an dieser Stelle wegen dem Erzähl-Effekt lieber für mich behalte.

Was das Reisen angeht, habe ich von Nordamerika, Südamerika, Südasien, Südostasien und Ostasien erstmal genug gesehen. Ich habe aber noch klaffende Lücken in Zentralamerika, Zentralasien, Osteuropa und war noch nie in Afrika!

Leider ist meine Freundin gerade reisemüde, ironischerweise weil sie lieber an Projekten arbeiten will. Eigentlich sollten wir jetzt noch 2 Wochen durch die Philippinen reisen, aber wir haben die Philies aus verschiedenen Gründen vorzeitig abgebrochen und uns kurzentschlossen eine Wohnung in Saigon genommen, für die nächsten 6-8 Wochen. Hoffen wir mal, dass sie in Zukunft wieder Reiselust bekommt.

In Saigon schlürfen wir leckere Pho-Suppe und süßen Vietnam-Eiskaffee und sitzen den ganzen Tag am Computer. Meine Freundin lernt Programmieren durch „Learning by Doing“ an ihrem ersten Projekt, nachdem sie gerade ein sehr gut recherchiertes Buch über Spiralen und das Gesundheitssystem der USA geschrieben hat.. Ich nehme neben dem flocblog dieses Jahr noch 2 bis 3 weitere Projekte in Angriff. Da wird viel Zeit verloren gehen…

Was das für Projekte sind, behalte ich wegen dem Erzähl-Effekt lieber für mich, aber vielleicht verplappere ich mich ja im nächsten Newsletter.

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Ausgabenströme

Ausgaben 2014 im Detail

Weil dies ein Günstig-Reise-Blog ist, abschließend noch meine Ausgaben 2014 aufgeschlüsselt nach Posten. Die Gesamtausgaben waren mit 7.789 €, vergleichbar mit dem Vorjahr (7.731 €). Die Ausgaben im Vorjahr 2013 stehen in (Klammern).

3.317 € Essentielles (3.766 €), davon:

  • 1.807 € Essen (1798 €)
    Garküchen, Restaurants und Supermarkt
  • 752 € Übernachtung (1100 €)
    7 Monate Guesthouses und Hostels, 3 Monate bei Freunden und Familie in den USA, 1 Monat Wohnung in Bangkok, 1 Monat bei Familie in Deutschland
  • 319 € Nahverkehr (429 €)
    Öffentlicher Nahverkehr, Mopedmiete und Taxis
  • 208 € Visa (94 €)
    Thailand, Kambodscha, Sri Lanka, Indien und Indonesien
  • 151 € Kleidung (253 €)
    2 Brillen, 1 Paar Schuhe und Ersatz für verschlissene Kleidung
  • 79 € täglicher Bedarf (93 €)
    Toilettenartikel, Laundry, Friseur, Moskitozeug, …

2.259 € Reisen (2.808 €), davon

  • 1.414 € Flüge (1160 €)
    3 Interkontinentalflüge, 8 Kontinentalflüge
  • 660 € Überlandtransport (1115 €)
    Bahn, Bus und Boot
  • 186 € Aktivitäten (533 €)
    Eintrittsgelder und Touren

2.213 € Luxus (1.158 €), davon

  • 1.558 € Elektronik (404 €)
    Nikon D90 DSLR, Canon G7X Kompaktkamera, 3 Objektive, 2 Kindle, 1 Dell Laptop und etliche Sim-Karten mit Datentarif
  • 442 € Bier (341 €)
    wenn’s sein muss auch Wein
  • 214 € Kaffeeklatsch (413 €)
    Cappuccino und Kuchen

Dazu kommt noch eine Auslandskrankenversicherung für ca. 400 Euro im Jahr und fast 20 Euro jährliche Hosting-Kosten für flocutus.de und für die weiterleitenden Domains zustandslos.de und flocblog.de.

2014_ausgaben_anmerkungen

Keine monatlichen Ausgabenberichte mehr?

Die monatlichen Ausgabenberichte gibt es in Zukunft nicht mehr. Ein Monat ist ein zu kurzer Zeitraum, da kommt es zu unnatürlichen Spitzen. Wenn ich wie im November teures Kamerazubehör kaufe, dann sind die Ausgaben in so einem Monat nicht aussagekräftig für die monatlichen Ausgaben eines Langzeitreisenden.

Wegen mir soll niemand glauben, ein Monat Reisen würde 1.600 Euro kosten, wie mein November. Ich will hier im Blog schließlich zeigen, dass Reisen günstiger ist als daheim zu bleiben. Meine Kosten als Budgetpacker liegen auf lange Sicht im Schnitt bei 650 Euro. Über ein Quartal oder ein Halbjahr/Jahr werden solche Kostenspitzen besser verteilt.

Am Sinnvollsten ist es Ausgaben nach Reiseziel aufzuschlüsseln, nicht nach einem wahllos gewählten Zeitraum. Das werde ich in Zukunft so machen.

Vielen Dank für’s Lesen in 2014!

Was sagst Du zum Geld verdienen mit einem Reiseblog?
Schnapsidee oder wird das noch?

Die Reisekamera für meine Fotos ist eine Canon Profikompakte*

*Affiliate-Werbelink: Wenn dir meine Infos helfen kaufe bitte darüber – kostet nix extra!


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Dieser Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Ich habe auch gerade mit einem Reiseblog angefangen. Ziel soll es sein das ganze auch mal auf ein Niveau zu heben, der zumindest ein Teil der Reisekosten deckt. Deshalb bin ich über so Beiträge eigentlich ganz dankbar, weil man ein Gefühl dafür bekommt mit was man Geld verdienen kann und wie viele Besucher man benötigt.

    Vieles an der Arbeit macht mir Spaß und ich sehe es nicht als Arbeit. Denke das ist eine gute Voraussetzung.

    Leider muss man sagen, dass die Konkurrenz in den letzten paar Jahren viel größer wurde. So einfach wie es wahrscheinlich 2010 war ist es definitiv nicht mehr. Ohne SEO Kenntnisse und ein gutes Netzwerk wird es sicher nicht funktionieren.

    1. Ohne SEO-Kenntnisse hat es auch 2010 schon nicht funktioniert. Es gibt heute viele Blogs, aber wenn Du Dich ein wenig in das Thema einliest wirst Du immer noch viele niedrig hängende Früchte finden. Die meisten Reiseblogger stecken viel zu viel Zeit in Social Networks und viel zu wenig in Keyword-Recherche.

      Übrigens: Wenn Du mit Reisebloggen Geld verdienen willst, ist „es macht Spass und ist keine Arbeit“ die falsche Einstellung.

  2. Wirklich ein Toller Bericht und schöne Seite :-)
    Aktuell beschäftige ich mich auch mit Möglichkeiten wie ich solche Reisen machen kann, den Arbeitstrott hinter mir lasse und Freelancing per Internet mache. Als Java Developer eigentlich kein Problem, sofern du nicht Freelancing an Konservative Deutsche verkaufen willst, die wollen das du ins Büro kommst und Meetings und auf Abruf gleich da usw.

    1. Hi Thomas, da sagst Du was mit den konservativen Deutschen. Wer nicht im Büro sitzt der arbeitet nicht und Home Office ist der Anfang vom Ende ;)

      Wie Du sagst, Du hast es als Java-Developer einfacher als mit anderen Berufsbildern, aber unterschätze nicht die Anforderungen an das Programmieren, egal ob mit konservativen Partnern oder nicht, z.B.:

      • Schneller und verlässlicher Internetzugang
      • Gute Erreichbarkeit für Projektdauer (meistens mehrere Monate)
      • Arbeitsfördernde Atmosphäre, ohne ständige Kulturschocks

      Wenn Du also zufrieden damit bist, alle 3 Monate Deinen Standort zu wechseln, klappt das super. Wenn Du viel reisen willst, geht das nicht. Ich war auch mal Java-Entwickler und musste einsehen, dass das für mich unterwegs nicht funktioniert, weil ich nicht dauernd abrufbar sein will/kann.

  3. Lieber Florian,

    wow, echt ein ganz ehrlicher Artikel! Du sprichst mal die andere Seite an, bis jetzt hörte man nur immer Tipps und Tricks wie das Geld verdienen mit einem eigenen Blog ganz leicht wäre und wie viel andere damit verdienen würden. Ich hatte mir aber schon des Öfteren gedacht, dass es so leicht dann ja doch nicht sein kann. Ein bisschen erschreckend finde ich, dass ausgerechnet Du mit Deinen absolut toll recherchierten Artikeln es nicht leicht hast. Ich meine, wer denn dann? Und was mich auch noch ein bisschen „wachgerüttelt“ hat: Wie Du das mit der Arbeitszeit und dem Reisen ansprichst. Im Moment habe ich noch einen Vollzeitjob mit 40 Stunden und investiere meine komplette Freizeit einschließlich der Wochenenden in meinen Blog. Was mir eigentlich zu viel ist und so kann es auch gar nicht mehr lange weitergehen… Ab Juli werde ich dann dauerhaft reisen und versuche mir mit dem Blog ein bisschen was dazuzuverdienen. Aber ob ich das hinbekomme, nicht die ganze Zeit vor dem Laptop zu sitzen? Weil der eigentliche Grund für meine Kündigung war ja das Reisen…

    Alles Liebe,
    Melanie

    1. Hi Melanie,

      erstmal danke für die Blumen und herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung ab Juli dauerhaft zu reisen. Dieser Artikel soll auf keinen Fall bedeuten, dass ich die Entscheidung bereue, weder Dauerreise noch Reiseblog. Ich würde beides ohne zu zögern sofort wieder tun, selbst wenn ich diesen Lebensstil in Zukunft aus finanziellen Gründen aufgeben muss. Einmal frei sein war es mir wert.

      Der Grund für meine Kündigung war eben auch das Reisen, bzw. die Tatsache, dass ich nicht mehr den ganzen Tag vorm Rechner sitzen wollte. Deswegen war ich auch so schockiert, als ich beim Blick hinter die Kulissen festgestellt habe, dass viele digitale Nomaden und selbst Vollzeitreiseblogger genau das machen und zwar viele, viele Jahre lang.

      Leider hat das Arbeiten und Ausgeben auf halber Geschwindigkeit für mich nicht funktioniert. Ein Blog benötigt halt eine gewisse Grundaufmerksamkeit für Inhalte plus x für Promotion, Produkte, etc. Für mich reichts oft gerade für die Grundaufmerksamkeit ohne das plus x. Dabei kommt halt dann nix rum, außer Inhalten.

      Übrigens, toll recherchierte Inhalte hin oder her, aber das muss nicht der goldene Standard sein. Es gibt ja kein richtig oder falsch bei Artikellänge und -tiefe. Der Erfolg bei Lesern oder bei Deinen eigenen Ansprüchen gibt der Recht oder eben nicht.

  4. Hallo Florian,
    vielen Dank für deinen ehrlichen Artikel der das ganze Thema reisebloggen und wie gut man damit Geld verdienen kann entmystifziert. Schön, dass mal jemand ehrlich ist und sagt wie wenig man mit reisebloggen verdient (wenn man nicht grad zu den top 3 Reiseblogs gehört) und dass man davon nicht leben kann, zumindest nicht wenn man eine gesunde Work-Life-Balance haben möchte. Natürlich ist Arbeit die Spaß macht und in der man aufgeht deutlicher angenehmer als eine, zu der man sich jeden morgen quälen muß…aber was habe ich gewonnen wenn ich meinen 40-Stunden Angestellten Job aufgebe um dann 60 bis 80 Stunden an einem Reiseblog arbeiten zu müssen? Ortsunabhängigkeit ja, innere Zufriedenheit vermutlich auch, besseres Wetter ziemlich sicher, aber (mehr) Zeit zum leben? Mir scheint nicht unbedingt…
    Ich hoffe das auch der ein oder andere der sich in sehr jungen Jahren für solch einen Lebensweg und Einkommensgenerierung entscheidet deinen Artikel liest und sich bewusst wird, dass reisebloggen nur bedingt etwas für Leute ist die vor allem nicht soviel arbeiten möchten und sich nochmal nach einem passenderen Geschäftsmodell umschaut.
    Viele Grüße Jenny
    PS: Der Link hinter dem „gut recherchierten Buch“ von deiner Freundin funktioniert nicht.

    1. Hi Jenny, Du hast vollkommen recht, dass man sich ein Reiseblog als Geschäftsmodell gut überlegen sollte.

      Andererseits muss ich dazu sagen, dass ich es so wirklich gar nicht mit dem Vermarkten und Verkaufen habe. Ich denke andere Reiseblogger mit meinen 10.000 Besuchern pro Monat können da sicher mehr Einnahmen rausziehen.

      Jede Menge Arbeit ist es aber in jedem Fall. Die ganze Marketing-Scheisse saugt dazu noch die Seele leer, bis jeder Leser nur noch eine potentielle Konversionszahl ist.

      Den Link mit dem Buch meiner Freundin habe ich korrigiert, danke für den Hinweis. Hier nochmal ein Bequemlichkeitslink ;)
      Plastic, Copper, and the Hundred Thousand Percent Markup

      Es geht in erster Linie um die Spirale als Verhütunsgmethode, die in den USA $800 USD und mehr kostet und im Hintergrund geht es um das ineffiziente US Gesundheitssystem. Ist bei uns in Deutschland zum Glück viel besser.

  5. Hallo Florian,
    ich muss mich „leider“ noch mal melden.
    Es geht doch im Endeffekt darum, Leser auf die Seite zu bekommen und mit deinen Affiliat-Programmen den ein oder anderen ReiseEuro zu verdienen.

    Ich habe ja auch deine Artikel per Mail abonniert. Jetzt habe ich den ganzen Artikel der Abenteuer – Blogparade im Wartezimmer beim Arzt gelesen und wollte dann intiutiv (auf meinem Smartphone) auf eine Seite in meinen Favoriten wechseln. Da bemerkte ich erst, dass ich gar nicht auf deiner Webseite war. Ich habe den kompletten Artikel in der Email gelesen.

    Das bedeutet für deine Seite: keine PageImpression, keine User, keine Klicks, keine Umsätze, kein gar nichts. Es ist sicherlich richtig die User über neue Artikel zu informieren, aber für deine Seite wäre es hilfreicher, per Mail nur eine Ankündigung mit kurzem Anreißer zu versenden und so interessierte User auf deine Seite zu holen. Alles andere wäre nur einseitig bereitgestellter und für dich nicht monetarisierbarer Content.

    Du könntest aber auch herausfinden, wie viele User über die Email-Ankündigung trotzdem hier her finden. Ich tippe aber auf eine sehr hohe Anzahl an Email-Lesern.

    So, dir nun einen guten Aufenthalt wo auch immer du gerade bist und ein schönes Wochenende.

    Gruß
    Alex

    1. Hi Alex,

      ich freue mich jedes Mal von Dir zu hören. Das sind Themen um die ich mir viele Gedanken mache und Du ja auch.

      Aber einen großen Widerspruch habe ich: Ich will keineswegs Leute auf meine Seite bringen. Ich will die richtigen Leute auf meine Seite bringen. Das ist ein riesiger Unterschied!

      Reichweite zu zählen um zu sehen wie gut eine Seite läuft, ist wie Lines of Code zu zählen um zu sehen wie gut eine Software läuft. Klar, Du brauchst eine gewisse Anzahl von Lines of Code, aber die Anzahl LoC sagt nichts über die Funktionalität aus.

      Oder stell Dir vor Du misst das Gewicht einer Boing 747 und sagst „Das Gewicht stimmt, das Ding fliegt“. Es geht um das funktionelle Gewicht, nicht um irgendwelches Gewicht. Wenn Du einen Flügel ausbaust und dafür einen Haufen Steine mitnimmst, dann fliegt das Ding nicht, da kann das Gewicht noch so oft passen.

      Siehe dazu auch den Artikel 1.000 wahre Fans

      Übrigens muss ich nicht einmal die richtigen Leute auf meine Seite bringen. Meine Seite ist unwichtig. Das geht auch über jeden anderen Kanal, z.B. Newsletter, Facebook oder der von Dir beschriebene Feedburner Feed per Email. Das beschreibt auch Patrick in seinem Reiseblogger Buch so und da kann ich nur zustimmen.

      Wichtig ist, dass (hin und wieder mal) ein Call to Action dabei ist und das mache ich noch viel zu wenig.

      Reichweite ist nur dann interessant, wenn Du direkt mit anderen Seiten über die Reichweite konkurrierst, z.B. im Fall von Kooperationen. Man kann halt die Reichweite der „richtigen Leute“ nicht messen, man kann nur Reichweite messen.

      Ich mache keine Kooperationen. Deswegen brauche ich mir über Reichweite-Zahlen keine Gedanken zu machen. Ich brauche kein Media-Kit. Ich brauche kein Facebook Popup um meine Facebook Zahlen zu pimpen. Die richtigen Leute liken mich auch über die Sidebar.

      Und ganz wichtig: die richtigen Leute will ich nicht mit dem ganzen Müll nerven. Siehe dazu auch diese Video-Diskussion Kriegsziel Kunde über Online-Werbung.

      Viele Grüsse nach Deutschland und ebenfalls ein schönes Wochenende,
      Florian

  6. Spätestens jetzt wirds philosophisch :)
    Was ist Arbeit!?

    Vor ein paar Jahren habe ich in Brasilien jemanden getroffen, der beruflich irgendwelche Yachten für Firmenevents vermietet hat. Ob das jetzt unbedingt, die von dir angesprochenen, Werte schafft weiß ich nicht.
    Aber ich werde niemals dieses Leuchten in den Augen vergessen. Dieser Mensch brannte für das was er tat. Hat er auch gesagt, er liebt seinen Job und er sieht es nicht als Arbeit… seit dem renne ich diesem Ziel auch hinterher :)

  7. Hi Florian,

    absolut toller Artikel! Und wow, die Ausgaben sind echt super niedrig. Ich habe für 2 Interkontinentalflüge so viel ausgegeben wie du für alle Flüge zusammen! Hier gibt es bei mir definitiv noch Potential :)

    Zum Thema Kohle kann ich dich total verstehen, ich habe die letzten Jahre auch ständig irgendwelche Projekte gemacht, die man als „verlorene Zeit“ beschreiben könnte. Aber wegen dieser Projekte konnte ich mir eben auch die Flüge leisten :) Aber ich bin aktuell auch an einem Punkt an dem ich mich frage wie viel Zeit man tatsächlich „verlieren“ darf, ob es nicht langsam an der Zeit ist den richtigen Weg zu finden. Es gibt ja viele Menschen die ihre Arbeit nicht als verlorene Zeit ansehen, das will ich in Zukunft auch!
    Klar wäre es super mit dem Bloggen alleine genug zu verdienen, ich denke, dass es möglich ist (Patrick lebt es uns ja vor), aber ob das jeder schafft, ob ich das schaffe, ob du das schaffst!? Ich weiß es nicht.
    Ich finde denen Blog total toll, aber ohne deine Seele zu verkaufen wird wohl nie richtig Kohle rüber kommen (sprich gesponserte Artikel). Diese Lektion habe ich bei einem anderen Projekt auch gelernt. Wir sind nun mal nicht das Sozialamt :)

    Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es mit dir weitergeht!

    Liebe Grüße,
    Marc

    PS: Die monatlichen Einnahmen/Ausgaben-Reports habe ich übrigens auch gerne gelesen, aber Patrick hat schon recht, das kostet dich nur Zeit und bringt auf Dauer keine Leser.

    1. Hi Marc,

      meine Definition von Spass ist es stundenlang nach günstigen Flügen zu suchen. Das hält keiner Kosten/Nutzen-Analyse stand. Brauchst Dich also nicht fühlen, als hättest Du zu viel für Deine Flüge bezahlt ;)

      Dass man seine Arbeit nicht als verlorene Zeit sieht ist ja das 4 Hour Workweek Prinzip. 4 Stunden Arbeit pro Woche und die 40 weiteren Arbeitsstunden zählen nicht als Arbeit, weil’s mein Lifestyle Business ist. Ich weiß nicht ob ich darüber lachen oder weinen soll ;)

      Ich habe außerdem ein Problem mit der Auffassung, dass Arbeit inheränt gut sein soll und sogar mehr oder weniger als heilig gesehen wird. Es ist ja nicht so, dass Arbeit jemandem etwas bringt oder die Welt besser macht. Oft ganz im Gegenteil, allein durch die Umweltauswirkungen und durch psychologische Auswirkungen von Bull-Shit-Jobs und Burn-Out.

      Es geht darum Werte zu schaffen und das geht heute viel besser über Produktivität, als über reine Arbeitszeit. Klar klauen in Zukunft die Roboter durch Produktivitätssteigerung all unsere Jobs, aber das ist doch gut so!
      „If it’s jobs you want, you should take away their shovels and give them all spoons“

  8. Grüß dich,

    die Phase des Zweifelns kommt öfter als man denkt. Das geht im Moment dem ein oder anderen in der Szene auch so. Du musst halt alles auf den Prüfstand stellen und dich neu (anders) aufstellen.

    Wenn du mit deiner Seite wirklich Geld verdienen willst, dann musst du an deiner Einstellung zum Geld verdienen etwas ändern. Du schreibst ja selbst etliche Punkte von denen du dich distanzierst. Da bleiben ja kaum noch Einnahmequellen übrig.

    Um den Blog voran zu bringen, wäre es vielleicht gut mal deine Leser zu fragen was genau sie lesen wollen. Vielleicht sind das andere Themen als du selbst hier veröffentlicht sehen willst. Stell dir vor 80% deiner Leser wollen Ein- und Ausgabeberichte lese. Und was machst du? Ich bin eigentlich hier, weil ich mich dafür interessiere, wie man ein Land, welches man bereisen will, systematsich plant. Wie geht man da vor? Wie finde ich passende Unterkünfte und vor allem Transportmöglichkeiten. Warum sollte man erst A und dann B machen und sollte sich C sparen weil … Usw.

    Zur Häufigkeit deiner Artikel, fällt mir sofort auf, dass diverse deiner Artikel ellen lang sind. Zum lesen zwischen drin für mich viel zu lang. Anfangs lese ich noch Zeile für Zeile und bald springe ich dann durch den Artikel und scolle nur noch mit der Maus. Es ist teilweise einfach zu viel Inhalt für auf einmal lesen. So wie drei Hendl auf dem Teller. Das schaffe (kaum).

    Meine Zeit ist auch beschränkt, da kann ich nicht für jeden Blog viel Zeit verbraten. Ich komme lieber 3x die Woche 5 Minuten vorbei, als 1x 15 Minuten – auch wenn das unterm Strich das gleiche ist.

    Den Artikel hier hättest du thematisch in drei bis vier kürzere Artikel teilen können, die du dann täglich veröffentlicht hättest. Das hebt nicht nur den Traffic sondern auch die Umsätze.

    Aber da gibt es etliche Themen die man verändern und verbessern kann. Hat aber auch mit Lust und Zeit zu tun. Einige Dinge kosten vielleicht Geld.

    Du bist doch in der Digitalen Nomadenwelt gut vernetzt (wie ich denke), starte doch mal ein Roundup zum Thema was könntest du verändern um monetär mehr aus deiner Seite rauszuholen. Die Profis werden dich sicherlich unterstützen. Macht aber auch nur sinn, wenn du dich danach ans Werk machst und die Dinge anpackst.

    Gruß
    Alex

    1. Hi Alex,

      es bleiben schon noch einige Einnahmequellen übrig, die ich nicht angesprochen habe. Besonders interessant finde ich z.B. digitale Produkte. Das ist ja die Quintessenz des „Ein Blog ist kein Business“-Credo, man braucht ein Produkt oder eine andere Strategie.

      Ich empfinde Links und Inhalte zu verkaufen und Werbung auch über den Glaubwürdigkeitsverlust hinaus nicht als eine langfristig geeignete Strategie, Geld mit einem Blog zu verdienen. Auch Pressereisen sind ja nicht wirklich eine Monetarisierungs-Methode. Ich verzichte also nicht auf ungenutzte Geldströme nur aus Gewissensgründen.

      Du hast völlig recht, dass die methodische Herangehensweise beim Unterstützen einer Reiseplanung hier im Blog zu wünschen übrig lässt. Das ist auch meine Nr.1 Priorität.

      Die längeren Artikel kommen eigentlich dem Leser-Feedback zufolge gut an. Wenn etwas zusammengehört, dann ist es gut, wenn das an einem Fleck steht, auch für Google. Ich versuche so lange Artikel natürlich immer schön skimmbar zu halten und erwarte nicht, dass jemand den ganzen Artikel liest. Dass Du nur die für Dich interessanten Stellen herauspickst ist so gewollt und entspricht dem normalen Leseverhalten im Internet. Ich kann es nicht jedem Recht machen, manche Leser wollen alle Informationen, manche picken nur die Rosinen.

      Diesen Artikel könnte man sicher in einen aktuellen „Geschwätz“-Artikel und einen zeitlosen „Grundlagen“-Artikel unterteilen und dann den Grundlagen-Artikel verlinken. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber es ist gut das im Hinterkopf zu behalten.

      Sorry, wenn das hier sehr negativ klingt, ich schätze Dein Feedback.

  9. Hallo Florian,

    ich habe deinen monatlichen Kassensturz immer gern gelesen – allerdings lese ich bei dir ja ohnehin fast alles :) – und finde es schade, wenn es sie nicht mehr gibt. Ich mag deinen Blog sehr gerne und wünschte mir, dass du mit deiner Seite den Erfolg hast, den du verdienst. Ich freue mich jedes Mal ein bisschen wenn ich sehe, dass du wieder ein paar Leser und etwas höhere Einnahmen hast.

    Zu den Pressereisen: Wenn du diese Reisen geschickt nutzt, kannst du dir von den Tourismusorganisationen den Flug in ein anderes Land oder vielleicht sogar auf einen anderen Kontient zahlen lassen. Da liegt meiner Meinung nach ein Sparpotential, das auch für dich ganz interessant sein könnte.

    Ansonsten ist es schon so: Wenn du deine Seite nicht wirklich monetarisieren willst – was ja vollkommen okay ist – dann wirst du damit auch nicht viel verdienen können.

    1. Danke für die Treue Oli und wegen Sparpotential bei Pressereisen und anderen Monetarisierungsmethoden schau mer mal. ;)

  10. Hi Flo,

    also ich mochte deine Artikel mit den monatlichen Auflistungen der Einnahmen und Ausgaben sehr gerne. Nicht nur wegen der Zahlen, sondern auch weil sie immer eine schöne Zusammenfassung des letzten Monats waren (wo wart ihr unterwegs, was ist passiert, wie ist der weitere Plan etc.). Die Statistik gab zudem einen guten Einblick mit welchen Kosten ihr in den jeweiligen Ländern konfrontiert wart. Das macht auf jeden Fall Sinn für einen Blog in dem es auch ums „Geld sparen“ geht. Hoffentlich gibt es trotzdem weiterhin sowas wie einen Monatsrückblick.

    Zum Thema Geldverdienen mit Reiseblog, würd ich sagen, dass ist wie Geldverdienen mit egal welchem Blog: Ein Blog allein ist kein Business sondern lediglich ein Marketingwerkzeug. (Es mag Ausnahmen geben, aber die lassen sich wohl an einer Hand abzählen, vor allem auf dem deutschsprachigen Markt)

    Gruß aus BKK
    Chris

    1. Hi Chris,

      ein Blog ist kein Business, das hört man immer wieder. Ich dachte durch meine niedrigen Ausgaben das System austricksen zu können. Was andere allein mit amazon einnehmen, reicht mir ja schon zum Leben.

      In Zukunft setze ich eben auf mehrere Standbeine, ist ja sicher aus vielerlei Gründen nicht verkehrt.

      Handfeste Zahlen für Ausgaben machen Sinn, aber wie gesagt besser auf Landesebene und schön getrennt von persönlichen Ausgaben wie Kamerakauf oder Laptop.

      Persönliche Zusammenfassungen gibt’s übrigens weiterhin im Newsletter, jetzt mit extra viel Persönlichkeit™! ;)

  11. Ich stimmt Patrick zu: so lange zu Arbeit als verschenkte Zeit siehst, so lange versuchst du mit zusammengebundenen Füßen voran zu kommen. Außerdem bin ich nicht ganz sicher, ob du Geld verdienen ganz vorurteilsfrei gut findest.

    Meine Vorschläge kennst du ja.

    Ich würde ohne zu zögern immer dein eBook kaufen, wenn ich weiß, dass du dort schon mal warst und etwas geschrieben hast. Hab’s in Bangkok ja erlebt. Lauter gute Tipps.

    Etliche Leute kennen dich, WEIL du so viel Energie aufs Geldsparen lenkst (und eben nicht wie zB ich aufs Verdienen). Ich bin sicher auch hier ist ein Potential. Die berühmten 5-Dollar-Guides. Wie man mit 5 Dollar am Tag… Für jede Region einen Guide.

    Außerdem schau mal, was du im Artikel empfohlen und verlinkt hast: das Buch darüber („über“ = meta) wie man als Reiseblogger Geld verdient. Der monetäre Reiz liegt immer in der Metaebene. Gäbe es das Buch nicht, würde ich sagen: schreibe es. Und ich weiß, was ein Umkehrschluss ist. Mehr sag‘ ich nicht ;)

    1. Ja Peter, das mit dem vorurteilsfrei Geld verdienen…

      Meine Freundin sagt auch immer, dass ich eigtl. gar kein Geld verdienen will. Stimmt auch. Ich sehe wirtschaftliche Aktivität und Konsum sehr kritisch und bin Wachstumsgegner. Hilft aber nix für mich persönlich, außer ich mach’s wie Thoreau und verzieh mich in die Hütte im Wald.

      Danke für Deine immer sehr hilfreichen Vorschläge!

  12. Hallo Florian,
    In dem, was ich heute von Dir in diesem Bericht lese, kommt mir der starke Eindruck, dass Du nicht weißt, was genau Du möchtest. Reisen ja, aber bitte nicht abquälen um das zu finanzieren? Das funktioniert nicht. Der Begriff des digitalen Nomaden ist in meinen Augen eh eine neue Sau, die durchs Dorf gejagt wird. Einige wenige machen daraus einen kleinen, marginalen Gewinn, indem sie Bloggern anbieten, das Bloggen zu lehren, andere ziehen umher und wollen der kapitalistischen Welt etwas entgegensetzen, indem sie gut recherchierte Tipps quasi für umme abgeben, also umsonst. Die Informationen, die ich von Dir nicht bekomme, kann ich auf einer anderen Seite kostenlos abgreifen und so meine Wissenslücken füllen.
    Wie auch immer bist Du ein analoger Nomade, der sich digital der Welt erklärt. Du erkennst den Unterschied?
    Was also ist es, was Dich und Deine Reiselust so einzigartig macht, dass Du daraus einen respektablen Gewinn ziehen kannst? Was ist Deine Stärke und wieso kannst Du diese nicht in Geld umsetzen? Hindert Dich Dein eigenes Verhältnis zum Geld daran, Geld zu verdienen?
    Nun, Du hast bisher jeden Monat brav Kosten und Einnahmen veröffentlicht, keine Ahnung, wem so etwas bringen soll. Ein Jahresbudget mag interessant sein für den Einen oder Anderen, gut. Ich habe mich von Anfang an, als ich vor etwa 6 Monaten Deinen Blog gefunden habe gefragt, was das soll. Philosophisch magst Du auf der erhöhten Seite stehen, geschenkt. Empirisch ist aber bewiesen, dass ein Mensch nicht von Luft alleine leben kann.
    Wenn Du gerne schreibst, schreib Dein Buch. Machst Du gerne Fotos, mach Dein Buch mit Fotos. Mach einfach Dein Ding, aber sieh doch einfach zu, dass dieses Ding auch Deine Kosten decken kann.
    Seit 1991 bin ich im Internet (damals noch sehr überschaubar). Und ich habe echt viele kommen und gehen sehen. Meist waren es die Philantropen, die Menschenliebenden, die den Kürzeren gezogen haben. Vermeintlich Gute, wie Google („Don´t be evil“ sagten sie damals, erinnert sich noch irgendwer?) sind dagegen zu multinationalen Monstern geworden. Aber es gibt gute Zwischenräume. Es gibt viel Geld zu verdienen, wenn man gut sein will. Finde Deinen Weg und verdiene es. Du hast es verdient.

    1. Hi Thomas,

      das mit dem digitalen Nomadentum muss man finde ich sehr nüchtern betrachten und die Spreu vom Weizen trennen, bzw. Pyramidenschemas von wertvollen Tipps. Dann finde ich schon, dass die Bewegung ihre Berechtigung hat und auch ihre hehren und einzigartigen Ziele.

      Digitaler Nomade zu sein, heißt übrigens nicht Online Marketer oder gar Blogger zu sein und Einkommensquellen unterscheiden sich teilweise massiv. Der gemeinsame Nenner ist allein der Lifestyle als ortsungebundener „Weltenbürger“.

      Du hast vollkommen recht, dass es nix bringt den Lauf der Welt zu bejammern, sondern dass man was draus machen muss. Der Artikel sollte eigtl. auch nüchtern sein und nicht jammerhaft. ;)

  13. Lieber Florian, vieln Dank für deine Ehrlichkeit! Ich kann dir so gut nachempfinden. Gerade wenn ich auf Reisen bin, fällt es mir sehr schwer, mich zum arbeiten aufzuraffen und die regelmäßige Routine einzuhalten. Denn wie du so shön schreibst, ist das Reisen ein Weg, um sich selbst wachzurütteln. UNd das kann ich nicht, wenn ich immerzu meine Nase in den Computer oder Smartphone habe… Aber vielleicht bin ich auch nur zu faul.. ;-) Denn wie die andeeren das hinkriegen find ich sehr bewundernswert! Lg

    1. Ob faul oder nicht, beim Reisen auf Kompromisse zu verzichten finde ich wichtig. Wenn das Reisen nur die zweite Geige spielt und für die eigentliche Reisezeit gar kein großes Zeitbudget vorgesehen ist, dann frage ich mich warum ich das überhaupt so machen soll.

  14. Hallo Florian,
    ich lese hier schon seit einiger Zeit still mit – toller Blog!
    Finde es super, dass Du hier so ehrlich mit dem Thema Geldverdienen und dem dazugehörigen Zwiespalt zwischen Leser-nicht-verprellen und Zeit-fürs-Reisen-haben umgehst – ein heikles Thema.
    Ich finde auch, dass es nicht sein kann, einen Lifestyle wie dauerndes Reisen zu wählen, um dann am Ende doch den gesamten Tag am Computer zu verbringen.
    Viele Grüße,
    Tatiana
    P.S. Ich bin fasziniert, dass Du über Deinen Ausgaben einen so detaillierten Überblick hast – da sollte ich mir mal echt was abschauen ;)

    1. Hi Tatjana, das Thema Glaubwürdigkeit von Bloggern wird auch woanders in der Blogosphäre diskutiert, z.B. bei Kristine Honig oder hier. Aber es ist schon ein wenig der „Elephant in the room“.

      Spass ist für am Ende eines Tages mein Excel Sheet mit den Tagesausgaben zu füttern ;)

  15. Hallo Florian,

    das mit den Krankenversicherungen kann ich verstehen. Aber bestimmt sehr hilfreich für die, die es brauchen, da würde ich mich aber auch quälen :-)

    Wegen dem Reisemüde. Keine Ahnung, manchmal gewinne ich den Eindruck das alle Digitalen Nomaden und viele Reiseblogger gar keine Heimat (wo auch immer die für wie lange ist) brauchen und ständig unterwegs sein wollen. Ich bin da ganz anders. Ich liebe Reisen, ich liebe aber auch meine Katzen und meine Couch, deshalb habe ich neugierig gefragt, weil es mich ehrlich bewegt und interessiert.

    Viele Grüße
    Tanja

    1. Hi Tanja,

      ich denke man sollte das über Facebook und Blogs kurierte „Leben“ gerade von Reisebloggern nicht mit den tagesgenauen Aktivitäten verwechseln. Wenn man mit digitalen Nomaden und Reisebloggern auf ein Bier darüber redet, dann wundert man sich, wie wenig manche reisen, also mir geht’s so. Der typische digitale Nomade, der das ganze Jahr um die Welt zieht existiert imho kaum. Es gibt aber Ausnahmen!

      Sorry offtopic, aber ich bin ehrlich gesagt der Meinung „digitaler Nomade“ sollte man wie „Reisender“ in einem zeitlichen Kontext verwenden. D.h., z.B. „Ich gehe als digitaler Nomade für 2 Monate nach Bali“. Also nur dann, wenn ich wirklich gerade als digitaler Nomade unterwegs bin, nenne ich mich digitaler Nomade. Daheim am Küchentisch nicht. So wird das oft im englischen Sprachraum gemacht.

      Finde ich übrigens auch nicht unbedingt nötig, dass man als Reiseblogger immer unterwegs ist, sofern man trotzdem etwas zu sagen hat und nicht nur Gewinnspiele macht. Es gibt halt mehr Traffic und evt. auch Street Cred, wenn alle Kanäle laufend befüllt werden.

  16. Hallo Florian,

    ich bin ob der Summen sprachlos. Was du für dein Reisejahr zum wohnen ausgibst, habe ich 2014 für drei Wochen Malaysia ausgegeben. Super interessant deine Lebensweise. Auch wenn ich es schade finde, dass man den Eindruck gewinnt, dass der Blog zwar besser sei als freelancertum, aber halt auch nur gemacht werden muss, dass irgendwo Geld rüber kommt. Du schreibst das deine Freundin reisemüde ist, hattest du das Gefühl auch mal?

    Viele Grüße und vielen Dank für den tollen ausführlichen Beitrag
    Tanja

    1. Hi Tanja,

      Malaysia ist schon n bissl teurer als Thailand oder Vietnam, aber nicht mehr als ~20-30%. Wir haben halt auch echt keine Ansprüche an Unterkünfte und meine Ausgaben sind jeweils der Preis eines halben DZ. Noch dazu haben wir 4 Monate in USA/DE umsonst gewohnt.

      Also Bloggen würde ich weiterhin auch ohne Geld damit zu verdienen, aber halt eher als Vanity-Projekt, so wie vor 2014. Vanity-Bloggen tu ich schon seit 2006. Überhaupt, ich liebe mein Blog! Den Eindruck, dass Bloggen nur das kleinere Übel sei, wollte ich nicht erwecken.

      Andererseits, zum Beispiel vergleiche ich gerade ca. 2 Dutzend Reise und Expat Krankenversicherungen. Das würde ich nicht machen, wenn es mir nicht um die Affiliate Links ginge. Das Thema ist einfach nur super trocken, weswegen es wohl auch noch niemand mehr als oberflächlich behandelt hat.

      Reisemüde passiert doch jedem von uns, oder? Bei mir halt nie besonders lang.

      Viele Grüsse,
      Florian

  17. Hey Florian,

    das mit den 60-80 Stunden stimmt immer noch nicht, egal wie oft du das sagst :-D

    Ich glaube, solange du Arbeit als verschenkte Zeit siehst, wird es immer schwierig. Vielleicht findest du aber mal ein Projekt, bei dem du das nicht so siehst.

    Ich denke auch, es ist ganz gut, keine Monatsberichte mehr zu haben. Die bringen langfristig halt überhaupt nichts, kosten dich aber Zeit. Ein Ausgabenbericht pro Region könnte auch langfristig für viele Leser interessant sein.

    Bis bald mal!
    Patrick

    1. Hi Patrick,

      naja das höre ich doch gerne, wenn das gar nicht stimmt mit den 60-80 Stunden. Ich habe gerade ein bissl Planetbackpack gelesen, da kommt das so rüber.
      Viele Grüsse,
      Florian

    2. Hey Flo,

      ja, phasenweise. Aber sie hatte jetzt auch gerade 4 Wochen Auszeit in einem Yoga-Retreat.
      Mal so, mal so.

      Bei mir gibt’s auch Phasen, aber die sind weniger extrem.

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