Backpacking Spartipps: Viel Japan für wenig Geld

Günstig nach Japan zu reisen ist schwierig, aber möglich. Erlebe mehr Japan für wenige Yen mit diesen Reisetipps für Backpacker.

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Japans heiliger Berg Fuji - Foto: Chris

Japan ist kein günstiges Reiseziel. Mit einem Budget wie in Thailand oder Indien kommst du hier nicht weit.

Als Backpacker ist es wichtig an den richtigen Ecken und Enden zu sparen. Du willst ja nicht auf die Besonderheiten verzichten, wegen denen Du in den ganz fernen Osten gekommen bist, oder?

Gastautor Christian von Nachjapanreisen.de war schon 3x im Land der aufgehenden Sonne. Lies seine Spartipps um viel Japan für wenig Geld zu sehen.

Unterkünfte in Japan

Einer der größten Posten einer Japanreise sind die Unterkünfte. Um so mehr Möglichkeiten gibt es hier kräftig zu sparen. Wegen dem Erlebnisfaktor solltest Du unbedingt auch eine Übernachtung in einer traditionellen japanischen Unterkunft ins Budget einplanen.

So schläfst du günstig:

  1. Couchsurfing: Funktioniert zwar, aber Japaner haben etwas Scheu vor Ausländern da es ihnen oft unangenehm ist Englisch zu sprechen. Dazu kommt noch der geringe Platz in extrem kleinen Wohnungen, vor allem in den großen Städten. Es wird so fast unmöglich mehrere Leute aufzunehmen. Es hilft lange im voraus anzufragen und auch außerhalb des Stadtkerns. Wenn das Profil auf japanisch ist, brauchst Du es wahrscheinlich gar nicht erst versuchen.
  2. Manga Cafés: Hört sich vielleicht komisch an, aber diese japanischen Internetcafes sind eine der günstigsten Möglichkeiten in Großstädten zu übernachten. Du buchst in den Manga Kissas stundenweise eine Kabine, bekommst freien Zugang zu Toilette und Dusche, sowie Internet. Je nach Zeit und Ausstattung mit normalem Stuhl, Schlafstuhl oder Fußmatte/Couch zahlst Du entsprechend. Mit den Manga Cafés kommst Du günstiger weg als im Hostel.
  3. Hostels: Budgetunterkünfte gibt es in den meisten Städten viele, doch auch hier ist das Preisniveau relativ hoch. Dafür bekommst Du aber oft schöne Zimmer. Das K’s House am Mt.Fuji hat z.B. den Boden mit Tatamimatten ausgelegt und einen Aufenthaltsraum der fast an ein traditionelles Ryokan erinnert.
  4. Kapselhotels: Günstig sind sie und auch eine echt japanische Erfahrung. Da sich hier oft die „Überbleibsel“ der Nacht zusammenfinden kann es schon mal lauter werden. Achtung: Es gibt Kapselhotels die nur Männer aufnehmen, oder Geschlechter trennen.
  5. Businesshotels: Vor allem als Paar solltet Ihr die gängigen Buchungsportale für normale Hotels nicht unterschätzen. Doppelzimmer in Businesshotels sind oft recht erschwinglich sind, das Frühstück ist manchmal inbegriffen.
  6. Ryokans: Eine Nacht in einer traditionellen japanischen Herberge kostet oft weit über 100 Euro p.P. inklusive Verpflegung. Wenn Du auf das super Essen verzichten kannst, solltest Du Ausschau halten nach Ryokans ohne Verpflegung. Da die aufwendigen Speisen ca. 50 % des Preises ausmachen kommst Du so günstig in den Genuss der traditionellen Zimmer, kannst auf einem Futon schlafen und das hauseigene traditionelle japanische Bad Onsen genießen. Alternativ: ein Minshuku („Gasthaus“), bietet meist ähnliches Ambiente zu günstigeren Preisen.
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Shinkansen: Schnell aber teuer - Foto: Chris

Transport in Japan

Kaufe als Backpacker keinen Japan Rail Pass. Der Pass ist günstig, aber nur wenn Du vor allem mit den Shinkansen, den Schnellzügen unterwegs bist.

Busse sind die unbequemere, langsamere, aber viel günstigere Alternative und für Reisende mit viel Zeit und kleinem Budget die bessere Wahl. Japanbusonline.com hilft bei der Buchung. Bei langen Fahrten über Nacht sparst Du natürlich auch noch die Unterkunft. Beispielsweise fährt der Nachtbus von Tokio nach Kyoto ca. 8 Stunden und deckt somit die ganze Nacht prima ab.

Wenn Du trotzdem nicht auf eine Fahrt mit dem Shinkansen verzichten magst oder die Zeit sonst zu knapp wird, solltest Du Dir überlegen nur für einen Teil des Aufenthaltes einen JR-Pass zu kaufen. Startest Du z.B. einen 2-Wochen-Trip in der Hauptstadt Tokio, so bleibst Du sicher ein paar Tage dort. Den Pass kannst Du anschließend für eine Woche einlösen und mit dem letzten Geltungstag in der Zielstadt ankommen. Ein 2-Wochen-Pass wäre hierfür unnötig.

Es gibt außerdem noch einige regionale Pässe von Japan-Railways die günstiger sind als der Standard-Pass und sich super eignen, wenn Du die Japanreise auf ein begrenztes Gebiet beschränkt.

Kräftig kannst Du natürlich auch bei der Flugsuche sparen.

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Supermarkt Essen: Besser als beim Japaner daheim - Foto: Chris

Japanisches Essen

Drei der besten Gründe nach Japan zu reisen sind Essen, Essen und Essen. So viel Leckeres, Skurriles und Buntes bekommst Du kaum irgendwo anders auf dem Planeten zwischen die Stäbchen.

Komplette mehrgängige Abendessen und natürlich auch Sushi in einem gehobenen Restaurant schlagen mit 100+ Euro zu Buche und das ist keine Ausnahme. Doch sogar in solchen Restaurants kannst Du oft für unter 20 Euro eine „light“ Version des tollen Dinners als Mittagsangebot bekommen. Das solltest Du Dir zumindest einmal leisten.

Supermarkt Dining öffnet fast alle Tore zur japanischen Genusswelt. Das normale Supermarkt-Sushi ist meist besser als beim heimischen Mittelklasse-Japaner, und auch die anderen Dinge die es dort gibt sind meist sehr lecker. Oft werden abends die Speisen stark reduziert. Wenn Du kurz vor Ladenschluss kommt kannst Du meist richtige Schnäppchen machen.

Weitere gute Adressen für regelrechte Ess-Tempel sind die großen Department-Stores in den Großstädten wie Tokio oder Kyoto. Die sind zwar teurer als normale Supermärkte, aber die Auswahl ist sensationell.

Zudem gibt es viele japanische Curry-Häuser, günstiges westliches Fastfood und vor allem Suppenküchen die für wenig Geld den Hunger vertreiben.

Udon-, Soba-, und Ramen-Nudel-Gerichte sind nicht nur günstig, sondern auch sehr sättigend und in vielen Variationen zu haben. Da es in manchen Schnellrestaurants und Suppenküchen keine Bedienungen gibt, musst Du hier das „Ticket“ zur Suppe am Automaten kaufen. Ohne Japanisch Kenntnisse wird die Suppenküche zum Suppen-Roulette.

In vielen Restaurants gibt es Plastikessen oder bebilderte Speisekarten als Hilfe zur Essenswahl.

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Kirschblütenzeit ist Hauptsaison - Foto: Chris

Günstige Reisezeiten

Sicher, warum nicht zur japanischen Kirschblütenzeit Sakura nach Japan reisen? Dieses wundervolle Naturschauspiel ist noch beliebter als der Altweibersommer mit seinen Herbstfarben im ganzen Land.

Das Problem dabei? Auch alle Japaner, und die meisten anderen Touristen möchten zu dieser Zeit das Land bereisen. Die Züge sind voll und die Unterkünfte teurer. Manche Touristenattraktionen sind sogar geschlossen, vor allem an Neujahr.

Japaner haben traditionell 3 Hauptreisezeiten:

  • Ende April/Anfang Mai: Die goldenen Woche mit 4 Nationalfeiertagen in kurzer Zeit
  • Mitte August: Das Obon Fest, ein buddhistisches Fest zur Ahnenverehrung
  • Ende Dezember/Anfang Januar: Neujahrsfest

Du solltest zu diesen Zeiten weit im Voraus buchen oder besser diese Hauptreisezeiten ganz meiden, vor allem als flexibler Backpacker

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Shopping in Tokio - Foto: Chris

Einkaufen in Japan

Krimskrams für den Eigenbedarf kaufst Du am besten in 100 Yen Läden. In oft riesigen Läden gibt es für knapp 1 Euro alles Mögliche: Kleidung, Bürobedarf, Spielzeug, usw. in allen Farben und Formen.

Auch Souvenirs findest Du dort. Tolle Andenken an die Japanreise sind schöne Stäbchen und anderes japanisches Geschirr, wie kleine Schlüsselchen und Teller. Als Fan von Bento-Boxen findest Du in den 100 Yen Shops alles an Zubehör was Dein Herz begehrt.

Manche der großen Stores bieten auch Eigenproduktionen, die Du sonst wohl nirgends auf der Welt findet. Wie wäre es mit einem Mt.Fuji Bierdeckel?

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Fischmarkt in Tokio - Foto: Chris

Sehenswürdigkeiten in Japan

Wenn Du unbedingt geführte Touren machen willst, nimm teil an kostenlosen Führungen für Touristen. Es gibt in Japan sogenannte Goodwill Guides. Erwartet wird, dass Du eventuellen Eintritt und bei langen Führungen die Verpflegung für den Guide bezahlst.

Viele Sehenswürdigkeiten in Japan sind zudem umsonst oder kosten nicht viel. Im Land der Tempel und Schreine gibt es unzählige kulturelle Highlights die Du kostenfrei erleben kannst.

In der Hauptstadt Tokio ist zum Beispiel die weltberühmte Thunfischauktion am Tsukiji Fischmarkt kostenlos. Du solltest aber wegen der limitierten Besucherzahlen seeehr früh dort sein.

Es gibt viele weitere kostenlose Aktivitäten in Japan.

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Freier Eintritt zu diesem Schrein in Kyoto - Foto: Chris

Kostenlose Aktivitäten in Japan

Einige von vielen kostenlosen Aktivitäten in Tokio:

  • die Aussicht über Tokio vom Tokyo Metropolitan Government Building geniessen
  • mit unzähligen Menschen über die Shibuya-Crossing, die belebteste Kreuzung der Welt laufen
  • den kaiserlichen Garten oder Tokios bekanntesten Tempel Sensō-ji bewundern
  • die neueste Technik im Stadtteil Akihabara ausprobieren

Einige von vielen kostenlosen Aktivitäten in Kyoto

  • den weltberühmten Fushimi Inari Shrine besuchen
  • auf dem Nishiki Markt zwischen den Ständen verloren gehen
  • im wunderschönen Bambuswald das Spiel von Licht und Schatten beobachten
  • den Kyoto Imperial Palace bewundern, ehemalige Heimat der Kaiserlichen Familie

Abends streifst Du durch das alte Viertel, siehst vielleicht eine Geisha oder lässt einfach die Atmosphäre auf Dich wirken, die Dich in eine andere Zeit von Japans kultureller Hauptstadt Kyoto versetzt.

Also, auf nach Japan!

Über Gastautor Christian

nachjapanreisenChristian ist beim Reisen nach Japan mehrfacher Wiederholungstäter.Auf Nachjapanreisen.de zeigt er Dir im Detail, wie Du Deine eigene Japanreise verwirklichen kannst.
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Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Toller Artikel, gefaellt mir gut. Ich habe diesen auf FB geteilt und einige Likes dafuer
    bekommen. Weiter so!

  2. Lieber Christian,

    das ist eine super Übersicht, die hätte ich mir vor meiner Japanreise gewünscht;) Aber so habe ich das alles selbst entdeckt und kann dir nur voll zustimmen. Gerade deine Tipps für die kostenlosen Sachen in Tokio sind super. Die habe ich allesamt auch so gemacht und der Ausblick vom Tokyo Metropolitan Government Building ist wirklich der Wahnsinn, man kann an guten Tagen bis zum Fuji schauen.

    Was ist noch ergänzen würde ist die berühmte Thunfischauktion auf dem Fischmarkt in Tokio, da muss man zwar super früh aufstehen, dafür ist die aber auch kostenlos. (http://bit.ly/2iZjuHx)

    Außerdem würde ich nach meinen eigenen Erfahrungen auf jeden Fall empfehlen auch Koya-san und Hiroshima in eine Rundreise einzuplanen. Diese beiden Orte haben mich sehr beeindruckt.

    Grüße
    Nicole vom Reiseblog PASSENGER X

    1. Hi Nicole, 2 Uhr morgens nenne ich mal ne unchristliche Zeit. Da würde ich eher noch die Nacht durchmachen ;)

    2. Liebe Nicole,

      vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Ja, der Tokio Fischmarkt ist ein Erlebnis, und früh aufstehen lohnt sich. Die Besucherzahl ist begrenzt und man muss wirklich sehr früh da sein um einen Platz zu ergattern. Am Besten in der Nähe Übernachten, denn um die Zeit geht noch keine U-Bahn.

      Hiroshima hat mich auch sehr beeindruckt, vor allem das Museum zum Atombombenabwurf hat mich tief gerührt.

      Es gibt wirklich so viel zu entdecken in Japan, jetzt wo ich meinen Gastbeitrag wider lese bekomme ich gleich Lust ein viertes mal hinzufliegen :)

      LG,
      Chris

  3. Hi Oli, das Ticket kannte ich gar nicht, ist aber ein super Tipp! Ich hab gerade nachgelesen, wer so eines kaufen will muss beachten dass es nur 3 Perioden im Jahr gibt wo es gültig ist (in den Ferien): March 1 to April 10, July 20 to September 10, December 10 to January 10. Man kann die 5 Tage sogar mit anderen Leuten teilen wenn man in der Gruppe unterwegs ist :)
    Grüße,
    Chris

  4. Eine gute Art für den Transport ist das Seishun-18-Kippu. Damit kannst du für etwa 120 Euro an fünf Tagen innerhalb einer Zeitspanne von einem Monat soweit auf dem Lokalbahnnetz fahren, wie du kommst. Ich habe es auf diese Weise in 20 Stunden von Yokohama nach Fukuoka geschafft. Billiger gehts nicht mehr. Das Ticket ist aber nicht immer erhältlich.

    Ebenfalls günstig sind die Übernachtfähren, die häufig weniger kosten als der Zug und in der Regel einen Ort haben, wo man sich schlafen legen kann. So bin ich durch Okinawa gereist. Allerdings scheint es da nicht mehr so viele Routen zu geben wie früher.

    Gruss,
    Oli

    1. Danke für die Ergänzungen Oli. Das Zugticket klingt nach Geheimtipp!

  5. Japan ist so cool! :D

  6. Japan stand bis jetzt nie wirklich auf der Reiseliste. Aber nach diesem Beitrag muss ich mir das doch nochmals schwer überlegen. Besonders die Übernachtung in Manga Cafés klingt spannend.

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